Was hat die Osterstraße mit der Bundestagswahl zu tun?

Und was mit der Klimawende?

 

Ein Viertel des CO2-Ausstoßes kommt aus dem Verkehr. Wenn wir den Klimawandel bremsen wollen, brauchen wir eine Verkehrswende. Und die fängt im Kleinen an: Beim Weg zum Bäcker und bei der Frage, wie wir unsere Kinder in die Kita oder in die Schule bringen.

 

In Eimsbüttel führen viele Wege über die Osterstraße. Dort liegen viele Geschäfte und sie verbindet viele Ziele miteinander. Vor wenigen Jahren wurde die Osterstraße aufwändig umgebaut. Dem ging voraus ein langer Diskussionsprozess. Verschiedene Varianten wurden erwogen, die Planungen wurden ganz oft überarbeitet. In der Praxis sagen viele: Für Fußgänger*innen sehr viel besser. Zum Radfahren so mittel. Die Schutzstreifen sind häufig zu eng und durch die Verschwenkungen wird noch mal besonders oft eng überholt. Dass auch bei Schutzstreifen immer ein Abstand von 1,50 m einzuhalten ist, weiß eh kaum jemand. Auch die Inseln, die eigentlich das Überqueren zwischen den Kreuzungen erleichtern sollen, sind eher eine Mutprobe.

 

Was tun? Aufwändige Umbauten sind eher nicht angezeigt. Eine einfache Lösung wäre die Anordnung von Tempo 30. Allermeistens geht es eh nicht schneller, man nähme also vor allem die Geschwindigkeitsspitzen raus. Es gibt weniger Anreiz zum Überholen und wird deutlich entspannter. Auch auf den Mittelinseln fühlt man sich weniger gefährdet.

 

Wär ganz einfach. Jetzt sagt aber die Polizei, dass das nicht geht. Weil Tempo 30 nur in Tempo-30-Zonen, vor Schulen & Kitas oder an besonderen Gefahrenstellen eingerichtet werden dürfen. Wir haben überall Schulen und Kitas, nur nicht an der Osterstraße. Genug Tote hat es im Verkehr auch nicht gegeben. Und eine Zone geht nur, wenn auch alle Ampeln wegfallen, Rechts-vor-Links eingeführt wird und überhaupt liegen die Voraussetzungen nicht vor. Ergibt sich alles aus der Straßenverkehrsordnung.

 

Was wir deswegen brauchen ist eine StVO-Reform. Mehr Raum für sinnvolle Verkehrsberuhigung, mehr Raum für konkrete Lösungen vor Ort.

 

Die Verkehrswende beginnt vor Ort, der Bund muss aber die richtigen Weichen stellen.

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