180.000.000.000 Euro
Das ist eine nur schwer vorstellbare Summe. Es sind die Schulden, die die Bundesrepublik Deutschland im Jahr 2026 aufnehmen wird. Der Bundeshaushalt umfasst insgesamt 525 Milliarden Euro, ein Drittel davon wird kreditfinanziert. Die Verschuldung ist vergleichbar mit vier Hamburger Haushalten, 401 Mal der Bau der Oper in der Hafencity oder 15 Mal das Stuttgart 21 – Bauprojekt.
Wofür die Schulden stehen – und was sie wirklich bewirken
Wir Grüne haben nach der Bundestagswahl einer Reform der Schuldenregel und den Sondervermögen für Verteidigung und Infrastruktur zugestimmt. Denn es war klar: Deutschland braucht Investitionen – in Wirtschaft, Infrastruktur, Schulen und Bundeswehr. Das war Robert Habecks Vision und Schwarz-Rot ist ihm gefolgt.
Doch was als Zukunftsinvestition gedacht war, droht nun zum Haushaltstrick zu werden. Laut einer Studie des ehemaligen Wirtschaftsweisen Peter Bofinger werden rund 40 Prozent des Sondervermögens für Infrastruktur und Klimaschutz zweckentfremdet – um Ausgaben aus dem regulären Haushalt zu decken.
Falsche Prioritäten von Schwarz-Rot
Der Bund nimmt weniger ein, weil die Gastrosteuer und die Luftverkehrssteuer gesenkt werden. Gleichzeitig fließen fünf Milliarden Euro in Söders Mütterrente, die Müttern 20 Euro mehr im Monat bringt – während für das Deutschlandticket nicht genug Geld übrig ist. Ab 2026 müssen Bürger*innen dafür mehr zahlen. Weitere Ausgaben sind im Sozialbereich zu verorten, Zuschüsse ins Gesundheitssystem oder in die Rente.
Wachsende Zinslast – sinkender Handlungsspielraum
Die Idee der Schuldenaufnahme war, dass Investitionen sich langfristig auszahlen. Doch aktuell zahlt der Bund bereits 34 Milliarden Euro jährlich an Zinsen. Bis 2029 wird sich diese Summe verdoppeln. Milliarden, die dann nicht mehr für Zukunftsprojekte wie Bildung, Klima oder Digitalisierung bereitstehen.
Dies heißt konkret und ungeschönt: Die Älteren machen sich gerade ein schönes Leben und die Jüngeren werden zahlen müssen – für Schulden und Rente – und dann müssen sie noch zur Bundeswehr und die Älteren verteidigen. Ist das gerecht? Natürlich nicht.
Verantwortung für kommende Generationen
Herr Merz und Herr Klingbeil verschleudern Chancen, statt Zukunft zu gestalten. Wir Grüne setzen uns weiterhin dafür ein, dass öffentliche Mittel nachhaltig und generationengerecht eingesetzt werden – für Investitionen, die unser Land wirklich voranbringen.
Einladung zur Diskussion: Generationengerechtigkeit neu denken
Gleichzeitig werde ich im neuen Jahr zu einer Diskussionsveranstaltung laden, um über Generationengerechtigkeit zu sprechen. Die Perspektiven von Alt und Jung sind willkommen. Ich bin sicher, wir finden konstruktive Vorschläge. Denn alle können ihren Beitrag leisten.
Der Bund plant 180 Milliarden Euro neue Schulden – etwa ein Drittel des Gesamtvolumens von 525 Milliarden Euro.
Weil ein großer Teil des Sondervermögens zweckentfremdet wird und zu wenig in Zukunftsprojekte investiert wird.
Die Zinslast steigt stark an – das schränkt künftige Investitionen ein und belastet die Jüngeren überproportional.
Till Steffen lädt Anfang 2026 zu einer öffentlichen Veranstaltung über Generationengerechtigkeit in Hamburg-Eimsbüttel ein.


